Die Nachfrage nach bauwerkintegrierter Photovoltaik (BIPV) nimmt deutlich zu. Immer mehr Bauherren und Architekten setzen auf Solarmodule, die nicht nur Strom erzeugen, sondern zugleich als gestalterisches Element in Gebäudeflächen integriert werden. Statt klassischer Aufdachanlagen rücken Photovoltaik-Fassaden, Solarziegel und transparente Module in Fenstern oder Glasdächern stärker in den Fokus.
Ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung ist die Vielfalt neuer Gestaltungsmöglichkeiten. Hersteller bieten inzwischen Module in verschiedenen Farben, Oberflächenstrukturen und Größen an, die sich harmonisch in Fassaden oder Dächer einfügen lassen. Dadurch wird Photovoltaik für Neubauten ebenso interessant wie für Sanierungen, bei denen architektonische Aspekte oft eine wichtige Rolle spielen.
Parallel arbeitet die Forschung an Effizienzsteigerungen. Besonders viel Aufmerksamkeit erhalten Perowskit-Silizium-Tandemzellen, die in Laboren bereits Wirkungsgrade von über 30 Prozent erreicht haben. Experten erwarten, dass diese Technologie mittelfristig auch in kommerziellen Produkten eingesetzt werden könnte und damit den Stromertrag von BIPV-Systemen deutlich erhöht.
Branchenvertreter sehen in der Bauwerkintegration eine Schlüsseltechnologie, um das Photovoltaikpotenzial in dicht besiedelten Räumen besser zu nutzen. Gerade in Städten, wo Dachflächen begrenzt sind, könnten Fassaden und andere Gebäudehüllen künftig einen erheblichen Beitrag zur Stromversorgung leisten. Unterstützt wird diese Entwicklung durch gesetzliche Vorgaben und Förderprogramme, die erneuerbare Energien im Gebäudesektor stärker einfordern.
Marktbeobachter gehen davon aus, dass der Anteil von BIPV-Lösungen in den kommenden Jahren deutlich wachsen wird. Während die Systeme derzeit noch teurer sind als herkömmliche Module, rechnen Experten mit sinkenden Kosten durch steigende Nachfrage und größere Produktionsvolumina. Damit könnte sich bauwerkintegrierte Photovoltaik nicht nur architektonisch, sondern auch wirtschaftlich zunehmend als attraktive Alternative etablieren.